"Der zunehmenden Sprachlosigkeit und Spaltung müssen wir mit Dialogbereitschaft und gegenseitigem Respekt entgegentreten."

Stimmen zur Demokratie: Förderer*innen der Bonner Tage der Demokratie melden sich zu Wort. In dieser Ausgabe: Dr. Annika Arnold, Referentin Landesbüro NRW Friedrich-Ebert-Stiftung

Warum macht die FES bei den Bonner Tagen der Demokratie mit?

Annika Arnold: Benannt nach dem ersten demokratisch gewählten Reichspräsidenten sieht sich die Friedrich-Ebert-Stiftung als älteste politische Stiftung in besonderem Maße den demokratischen Grundwerten verpflichtet. Besonders die letzten zwei Jahre sowie auch aktuelle internationale Entwicklungen zeigen wieder und wieder, wie fragil die Demokratie ist, wie angreifbar, wenn sie nicht aktiv gestützt wird. Als Landesbüro NRW in der Friedrich-Ebert-Stiftung verstehen wir Demokratiestärkung besonders vor Ort als unsere Aufgabe. Da halten wir es ganz mit unserem Namensgeber: „Demokratie braucht Demokraten!“

 

Was sind die Herausforderungen der politischen Bildung auf lokaler Ebene?

Arnold: Stadtgesellschaften sind spannende, komplexe, heterogene Gebilde – Menschen mit den unterschiedlichsten Interessen, Hintergründen, Lebenslage, Sorgen und Hoffnungen kommen hier zusammen. Unsere dringendste Aufgabe ist es, alle diese Menschen gleichermaßen zu erreichen und zur gesellschaftspolitischen Teilhabe zu gewinnen. Dies wollen wir erreichen, indem wir eine große Bandbreite drängender Themen behandeln und immer wieder neue und innovative Formate ausprobiere. Die Kooperation mit neuen und auch mit etablierten Partner_innen in diesem Zusammenhang ist für uns dabei von besonders großer Bedeutung, da wir so mit immer neuen Menschen ins Gespräch kommen.

 

Wie gelingt ein demokratisches Miteinander in unseren Kommunen?

Arnold: Hier sind die zentralen Schlagworte so bekannt wie wichtig: gesellschaftliche Teilhabe, Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit. Und alle bedingen sich gegenseitig. Das bedeutet, dass wir in unserer Stadtgesellschaft und in den Kommunen darüber hinaus politisch die Gegebenheiten schaffen müssen, um einander auf Augenhöhe zu begegnen. Der zunehmenden Sprachlosigkeit und Spaltung müssen wir mit Dialogbereitschaft und gegenseitigem Respekt entgegentreten. Wir können unterschiedlicher Meinung sein, aber wir müssen auf einer gemeinsam geteilten demokratischen Grundlage debattieren können. 

 

Bonner Tage der Demokratie

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