"Wir müssen aufpassen, dass der Datenschutz nicht zum Nerd-Thema verkommt."

Drei Fragen zur Demokratie: Förderer*innen der Bonner Tage der Demokratie antworten. In dieser Ausgabe: Wilfried Klein, Geschäftsführender Vorstand und Leiter des GSI e.V.

Warum fördern Sie die Bonner Tage der Demokratie?

Wilfried Klein: Die bundesdeutsche Demokratiegeschichte ist untrennbar mit Bonn verbunden. Das GSI leistet seit nunmehr 70 Jahren seinen Beitrag zur Stärkung der demokratischen Zivilgesellschaft, seit fast 35 Jahren in Bonn. Wir wissen nur zu gut, dass Demokratie kein Selbstläufer ist, sondern jeden Tag aufs Neue erarbeitet werden muss, auch durch Veranstaltungen wie die Bonner Tage der Demokratie. Die Förderung ist somit für das GSI geradezu zwangsläufig und selbstverständlich.

 

Wie fit sind die Bürger*innen, um digital Demokratie mitzugestalten?

Klein: Das letzte Jahr hat gezeigt, dass es nicht nur um Fähigkeiten, sondern auch um Möglichkeiten geht. Solange wir keine leistungsfähigen und belastbaren digitalen Straßen haben, nützen gut ausgebildete Nutzer*innen dieser Straße nichts. Diese sind aber auch nötig, ohne Zweifel. Und da zeigen ebenfalls die letzten Monate, dass digital viele Geisterfahrer*innen unterwegs sind, die ihren digitalen Führerschein eher gewonnen denn redlich erworben haben. Hier sind Nachschulungen nötig.

 

Wie gut ist unser Datenschutz?

Klein: Wir müssen aufpassen, dass der Datenschutz nicht zum Nerd-Thema verkommt. Wenn nicht mehr klar wird, wozu Regeln gut sind, wächst die Gefahr, dass sie nur noch als einschränkende Fessel wahrgenommen werden, die abgeschafft gehören. Hier müssen vor allem die Befürworter*innen des „harten“ Datenschutzes nachliefern.

 

Bonner Tage der Demokratie

c/o Gustav-Stresemann-Institut

Langer Grabenweg 68

53175 Bonn

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