"Richtig ist und bleibt: Unsere Demokratie muss gelebt werden, denn sie funktioniert vor Ort, im Bund und darüber hinaus nur mit überzeugten Demokrat*innen"

Stimmen zur Demokratie: Förderer*innen der Bonner Tage der Demokratie melden sich zu Wort. In dieser Ausgabe: der Rektor der Universität Bonn, Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Hoch

© Kay Herschelmann/Uni Bonn
© Kay Herschelmann/Uni Bonn

Warum fördert die Universität Bonn die Bonner Tage der Demokratie?

Michael Hoch: Als Exzellenzuniversität tragen wir eine besondere Verantwortung, zumal aufgrund unseres Standorts in der Stadt des Grundgesetzes und der heutigen Stadt der Vereinten Nationen. Wir sehen uns in besonderer Verpflichtung, die Werte der Demokratie und der Aufklärung, als Grundlagen für die Freiheit und den Wohlstand unserer Gesellschaft, zu vermitteln. Viele dieser Werte werden heute angegriffen. Als Universität beobachten wir vor allem auch Wissenschaftsfeindlichkeit, Verschwörungstheorien und das Infragestellen wissenschaftlicher Erkenntnisse. Gemeinsam müssen wir uns dem entgegenstellen. Die Bonner Tage der Demokratie sind eine wichtige Gelegenheit, unsere Demokratie gemeinsam zu stärken, und sie sichtbar und erlebbar zu machen. 

 

Welche Rolle spielt die Universität Bonn in der Stadtgesellschaft?

Hoch: Mit rund 50.000 Studierenden, Lehrenden, Forschenden und Beschäftigten spielen wir in der Bonner Stadtgesellschaft allein quantitativ eine sehr große Rolle. Durch unsere Spitzenforschung entsteht neues Wissen, das wir in der Lehre den jungen Generationen vermitteln, die später wiederum ihren Dienst in Bonn und weltweit tun – in Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlichem Dienst. Mit dem Transfer und der Kommunikation des Wissens sind wir zudem ein Innovationstreiber, auch für die lokalen Unternehmen und Institutionen. Und nicht zuletzt prägen wir das kulturelle und gesellschaftliche Leben dieser Stadt mit unzähligen Veranstaltungen und Formaten erheblich mit. 

 

Wie kann unsere Demokratie vor Ort gestärkt werden?

Hoch: Richtig ist und bleibt: Unsere Demokratie muss gelebt werden, denn sie funktioniert vor Ort, im Bund und darüber hinaus nur mit überzeugten Demokrat*innen, die sich einbringen und mitarbeiten. Dieses nicht selbstverständliche Engagement, das viel Kraft und Zeit kostet, muss von den Bürger*innen anerkannt und wertgeschätzt werden. Hierzu braucht es sicher ein größeres Verständnis, ein Verstehen politischer Prozesse. Grundlage hierfür ist auch die Demokratieforschung, die unsere Wissenschaftler*innen betreiben, und die daraus resultierenden Erkenntnisse, die sie in den verschiedenen Formaten der Bonner Tage der Demokratie einbringen. 

 

Bonner Tage der Demokratie

c/o Gustav-Stresemann-Institut

Langer Grabenweg 68

53175 Bonn

Tel.: 0228 810 7 100

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